Hallo, Ihr Lieben, diese mutige und ermutigende Geschichte muß ich Euch
weiterleiten.Shalom-Salam!
Inge Ammon
Guten Tag allerseits,
in Israel haben sich zwölf mutige israelische Frauen zusammengetan und
entschlossen und couragiert ein Zeichen gesetzt. Sie haben in der Westbank gleich viele Palästinenserinnen, ein Baby und drei Kinder in ihre Autos gesetzt und sind mit ihnen quer durch alle Checkpoints ans Meer gefahren. Dafür können sie von den israelischen Behörden belangt werden.
Dies ist der Bruch einer weniger bekannten ungerechten Blockade, die Israel über die Palästinenser/innen verhängt hat.
Die "Jüdische Stimme", die deutsche Sektion der europaweiten pazifistischen Organisation EJJP ("Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost", "European Jews for a Just Peace") bittet darum, den Bericht über diesen mutigen Tagesausflug weiter zu verbreiten, einer
Bitte, der ich gerne für das Friedensforum Düsseldorf nachkomme.
Ins Deutsche übersetzt hat ihn übrigens Ellen Rohlfs, die vielen als exzellente Übersetzerin u.a. der Werke Uri Avnerys bekannt sein dürfte.
Die Site der EJJP Deutschland: http://www.juedische-stimme.de/
Nun also die Geschichte der zwölf Frauen aus Israel:
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Wir gehorchen nicht
In den Fußstapfen von Ilana Hammerman, Anfang August
Am Freitag den 23.Juli 2010 machte ein Dutzend jüdischer Frauen, ein Dutzend palästinensischer Frauen, ein Baby und drei palästinensische Kinder in sechs privaten PKWs einen Ausflug von der Westbank. Wir überquerten etliche Checkpoints und fuhren in die israelische Küstenebene und fuhren auch durch Tel Aviv und Jaffa. Wir waren in einem
Restaurant, schwammen im Meer und spielten am Strand. Wir endeten unsern Tag in Jerusalem. Die meisten unserer palästinensischen Gäste hatten noch nie das Meer gesehen. Die meisten hatten noch nie in ihrem Leben an ihren heiligen Stätten gebetet. Sie sahen voller Sehnsucht von der Höhe
des Skopusberges hinüber …
Keiner unserer Gäste hatte einen Passierschein von den israelischen Behörden. Wir verkünden dies hier öffentlich, dass wir absichtlich das Eintritts-Gesetz nach Israel verletzt haben.
Wir taten dies in den Fußstapfen von Ilana Hammerman, nachdem der Staat mit der Polizei eine Klage gegen sie eingereicht hat. Sie hatte am 7. Mai einen Artikel in Haaretz veröffentlich und dort von einer ähnlichen Exkursion berichtet.
Wir können der Rechtmäßigkeit des „Eintrittsgesetzes nach Israel“ nicht zustimmen, das jedem Israeli und jedem Juden erlaubt, sich in allen Regionen zwischen Mittelmeer und dem Jordan frei zu bewegen, während es den Palästinensern dieses Recht verweigert. Es ist ihnen nicht erlaubt, innerhalb der besetzten Gebiete sich frei zu bewegen und auch nicht in
den Städten jenseits der Grünen Linie, wo ihre Familien, ihr Volk und ihre Traditionen tief verwurzelt sind.
Sie und wir, gewöhnliche Bürger, vollführten diesen Schritt mit klarer und entschlossener Haltung. Auf diese Weise waren wir privilegiert, eines der schönsten und aufregendsten Tage unseres Lebens zu erleben, uns mit unseren tapferen palästinensischen Nachbarn zu treffen und anzufreunden
und zusammen mit ihnen freie Frauen zu sein – wenigstens einen Tag lang.
Wir nahmen keine „Terroristen“ oder Feinde mit, sondern Menschen. Die Behörden trennen uns von diesen Frauen mit Zäunen und Straßensperren, Gesetzen und Regeln. Oft wird behauptet, dies geschehe um unserer Sicherheit willen. Tatsächlich sind die Barrieren nur dafür bestimmt, die gegenseitige Feindseligkeit und die Kontrolle des nach
internationalen Konventionen und den Werten von Gerechtigkeit und Humanität illegal genommenen palästinensischen Landes zu verewigen.
Nicht wir verletzen das Gesetz – der Staat Israel verletzt es seit Jahrzehnten. Nicht wir – Frauen mit einem demokratischen Gewissen – haben (das Gesetz, die Grenze) überschritten – der Staat Israel überschreitet ( die Grenzen …) und schleudert uns alle in die Leere.
Henry David Thoreau schrieb in seinem berühmten Aufsatz „Ziviler Ungehorsam“ (1845) :
„ wenn ein Sechstel einer Bevölkerung einer Nation, die ein Refugium der Freiheit sein will, Sklaven sind und ein ganzes Land ungerechterweise überrennt und durch eine fremde Armee erobert und einem Militärgesetz unterwirft, dann denke ich, ist es für ehrenhafte Männer (und Frauen) nicht zu früh, zu rebellieren und zu revoltieren. Was diese Pflicht noch dringender macht, ist die Tatsache, dass das überrannte Land nicht das unsrige ist, aber die eingefallene Armee unsere Armee ist. .“
Hört auf diese Worte und seht wie sehr sie unsere Situation hier und jetzt beschreiben – und das tun, was wir getan haben.
Hier die Namen der 12 tapferen Frauen:
Ilana Hammerman, Nitza Aminov, Irit Gal, Jerusalem; Annelien Kisch, Ronit Marian-Kadishai, Ramat Hasharon; Esti Tsal, Jaffa; Daphne Banai, Klil Zisapel, OfraYeshua-Lyth, Ruti Kantor,Tel Aviv; Michal Pundac Sagie,
Herzlia; Roni Eilath, Kvar Sava.
(dt. Ellen Rohlfs)
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Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kuhlmann
für
Friedensforum Düsseldorf
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