Gute Nachrichten, um die Welt neu zu sehen

"Goldman-Umweltpreis 2010" Teil IV

"Goldman-Umweltpreis 2010"

- so betitelt die Zeitschrift Share-International einen ihrer Artikel aus der Juni-Ausgabe, und weiter heisst es da:

"Der Goldman-Preis ist die weltweit bedeutendste Auszeichnung für Umweltschützer. Mit diesem Preis, der seit 1990 jährlich vergeben wird, wurden bisher 139 Personen aus 79 Ländern geehrt.
Jeder der sechs Preisträger von verschiedenen Kontinenten erhält 150.000 Dollar. Diese Menschen "zeigen außergewöhnlich großen Mut und Einsatz und nehmen häufig große Gefahren auf sich, um unsere Umwelt und letztlich das Leben auf der Erde zu schützen. Sie inspirieren uns, es ihnen gleich zutun", heißt es auf der Goldman-Preis-Website. Die diesjährigen Preisträger kommen aus Kambodscha, polen, Kuba, den USA, Swasiland und Costa Rica."

Wir möchten Ihnen in der tageschance jeden Tag einen neuen Preisträger oder eine Preisträgerin vorstellen: Share International schreibt:

"Costa Rica: Kampf gegen die Verstümmelung von Haifischen

Preisträger: Randall Arauz

Die Überfischung und die wachsende Nachfrage nach Haifischflossen haben die Haibestände innerhalb der letzten 50 Jahre um 90 Prozent zurückgehen lassen. In China gilt Haifischflossensuppe als Luxus, doch aufgrund der wachsenden Mittelklasse steigt die Nachfrage nach dieser Suppe, wodurch die einst guten Bestände des Fisches ziemlich dezimiert worden sind. Jedes Jahr werden mehr als 100 Millionen Haie abgeschlachtet.

Die Methode des sogenannten Shark Finning wird von Naturschützern und von Tierschutzvereinen als Verschwendung und als brutal angeprangert. Internationale Fangflotten erbeuten mit kilomerlangen hakenbestückten Langleinen Tausende von Haien und anderen Meerestieren. Den noch lebenden Haien werden an Bord die Flossen abgeschnitten, dann werden die Fische wieder ins Meer geworfen, wo sie qualvoll verenden.

2004 war Costa Rica der drittgrößte Exporteur von Haiprodukten. Schiffe aus Taiwan, China, Indonesien und auch aus anderen Ländern fischten in den haireichen Gewässern, legten gegen Gebühr in costa-ricanischen Hafenanlagen an und brachten von dort aus ihren Fang zu den Märkten asiens.

Der Naturschützer und Biologe Randall Arauz ist eine der international führenden Stimmen, die sich für das Verbot des Shark Finning einsetzen.
2003 hatte Arauz den Medien Videomaterial über ein taiwanesisches Schiff übergeben, das spät abends 30 Tonnen Flossen von etwa 30.000 Haien, die ihr Leben lassen mussten, illegal am Pier einer Firma entlud.
Diese Nachricht rief in der costa-ricanischen Öffentlichkeit und der internationalen Gemeinschaft Empörung hervor und förderte damit die Unterstützung der Arauzschen Kampagne.

Arauz brachte 80.000 Bürger und 35 Parlamentsabgeordnete dazu, eine Petition an den Präsidenten von Costa Rica zu unterzeichnen, in der dieser aufgefordert wurde, diesen Methoden ein Ende zu setzen und, wie es die Zollgesetze vorschreiben, an Privatpiers das Löschen der Ladung von ausländischen Schiffen zu verbieten.

Im Februar 2005 trat ein neues Fischereigesetz in Kraft, das das Shark-Finning ausdrücklich verbietet und verfügt, dass nur Haie mit Flossen entladen werden dürfen. Wer beim Entladen von Haifischflossen in costa-ricanischen Häfen erwischt wird, muss mit Geld- und Gefängnisstrafen rechnen.

Als weiterhin Fangflotten Jagd auf Haifischflossen machten, reichte Arauz beim obersten Gericht Costa Ricas Klage gegen zwei Ministerien wegen Nichteinhaltung der geltenden Zollgesetze ein. 2006 fällte das Gericht sein Urteil, mit dem es Arauz Recht gab.

In enger Zusammenarbeit mit dem Außenministerium und dem Kongress hat Arauz auch die Vereinten Nationen aufgefordert, Shark-Finning zu verbieten. 2007 formulierte die UN-Vollversammlung einen Aufruf an alle Regierungen, anzuordnen, dass Schiffe keine Haifischflossen, sondern nur Haie mit Flossen entladen dürfen - nach "Costa-Rica-Methode", die Arauz zu verdanken ist." (Quellen: Share International, GoldmannPrize.org)

You have no rights to post comments

Kommentare

Login