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"Goldman-Umweltpreis 2010" Teil V

"Goldman-Umweltpreis 2010"

- so betitelt die Zeitschrift Share-International einen ihrer Artikel aus der Juni-Ausgabe, und weiter heisst es da:

"Der Goldman-Preis ist die weltweit bedeutendste Auszeichnung für Umweltschützer. Mit diesem Preis, der seit 1990 jährlich vergeben wird, wurden bisher 139 Personen aus 79 Ländern geehrt.
Jeder der sechs Preisträger von verschiedenen Kontinenten erhält 150.000 Dollar. Diese Menschen "zeigen außergewöhnlich großen Mut und Einsatz und nehmen häufig große Gefahren auf sich, um unsere Umwelt und letztlich das Leben auf der Erde zu schützen. Sie inspirieren uns, es ihnen gleich zutun", heißt es auf der Goldman-Preis-Website. Die diesjährigen Preisträger kommen aus Kambodscha, polen, Kuba, den USA, Swasiland und Costa Rica."

Wir möchten Ihnen in der tageschance jeden Tag einen neuen Preisträger oder eine Preisträgerin vorstellen: Share International schreibt:

"USA: Regulierung der industriellen Massentierhaltung

Preisträgerin Lynn Henning.

Die industrielle Vieh- und Milchwirtschaft im US-Bundesstaat Michigan ist zwar politisch sehr einflussreich, doch ihr laxes Umweltverhalten hat Bürger dazu veranlasst, sich gegen die Tiermastbetriebe, die sogenannten CAFOs, zu wehren.

Beim CAFO-System werden Tausende von Tieren in Freiluftpferchen oder riesengroßen fensterlosen Ställen ohne jegliche natürliche Vegetation gehalten. Hochdrucksprühanlagen beseitigen mit starken chemischen Lösungsmitteln die Ausscheidungen der Tiere, die Jauche wird in riesige offene Gruben geleitet und nicht weiter behandelt. Das giftige Gebräu gährt wochenlang vor sich hin, dabei entstehen giftige Gase und gefährliche chemische Verbindungen wie Methan, Ammoniak und Schwefelwasserstoff.
Dann wird der Odel als "Dünger" auf die Felder in der Umgebung verteilt, wo er ins Grundwasser sickert und schließlich in die Gewässer gerät. Die Gase und giftigen Schadstoffe im Wasser verursachen bei manchen Bewohnern der Gegend erhebliche Gesundheitsprobleme wie Schwefelwasserstoffvergiftungen und Giardiabefall (Dünndarmparasiten).

Während die Kommunen, die ähnliche Abwassermengen produzieren, strengen Auflagen zur Abwasseraufbereitung unterworfen sind, gilt das für die Mastbetriebe nicht.
Lynn Henning gehört zu den führenden Stimmen in Michigan, die von den Bundesbehörden fordern, die Massentierhaltung ebenfalls den Wasser- und Luftqualitätsgesetzen zu unterstellen. Sie und ihr Mann bauen Mais und Sojabohnen auf Tausenden von Hektar Land an, das im Umkreis von 16 Kilometern von 12 Mastbetrieben umgeben ist.

Um die Mastbetriebe vor Gericht zu bringen, gründete Henning im Jahr 2000 zusammen mit anderen Betroffenen eine Bürgerinitiative. Sie wandte sich an Nachbarn, Bauern und die US-Umweltbehörde EPA, holte sich von diesen so viele Information wie möglich über die Umweltvergiftung durch Mastbetriebe sowie über die Herkunft und Eintragsorte der Schadstoffe und übergab ihre Daten den Aufsichtsbehörden. Daraufhin verschickte das Umweltamt von Michigan an Mastbetriebe Hunderte von Vorladungen wegen Umweltverschmutzung.

Vor kurzem wurde mit Hennings Unterstützung ein Komitee aus Vertretern der Landwirtschafts- und Gesundheitsbehörden, des Umweltamts und der Bürgerinitiative des Bundesstaats gebildet, das erstmals die ökologisch negativen Auswirkungen der Mastbetriebe auf die öffentliche Gesundheit feststellen soll. Die EPA-Leiterin Lisa Jackson hat versprochen, Maßnahmen zur strikten Einhaltung der staatlichen Richtlinien für Mastbetriebsabfälle zu ergreifen."

(Quelle: Share International)


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