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Politik

Avaaz-Spendenaktion erfolgreich! Wir alle für Sakineh Ashtiani

Liebe Freundinnen und Freunde,

Unglaublich - über 33.317 von uns haben bei der Notfall-Anzeigenkampagne für Gerechtigkeit für Sakineh Ashtiani gespendet. Gemeinsam erreichten wir unser Ziel in nur 12 Stunden und veröffentlichten in nur 72 Stunden ganzseitige Anzeigen in wichtigen Zeitungen in Brasilien und der Türkei, sowie zahlreiche Online-Anzeigen. Die Zeitungsanzeigen (rechts) zeigen Premier Erdogan und Präsident Lula mit einem Foto von Sakineh und dem folgenden Titel: "Ihr Leben liegt in Ihrer Hand".

Die Antwort kam prompt. Aufgrund des Asyl-Angebotes des brasilianischen Präsidenten für Sakineh, haben wir den Schwerpunkt auf eine Intervention des türkischen Premierminister Erdogan gelegt. In den türkischen Medien führte die Kampagne zu dutzenden Reportagen in Print und TV-Nachrichten. Ein Top-Journalist schrieb persönlich an Avaaz und bedankte sich für unsere Bemühungen.

In den letzten Tagen haben über 50.000 Avaaz-Mitglieder in der Türkei und Brasilien eine persönliche Nachricht an Lula und Erdogan gesendet. Wir erhielten E-Mails von Mitgliedern in der Türkei, die uns mitteilten, dass unsere Kampagne überall am Fernsehen zu sehen sei. Das Ergebnis ist unglaublich: Presseberichte sagen, Erdogan hat seine Regierung damit beauftragt per "intenisver Telefon-Diplomatie" mit dem Iran, die Freilassung von Sakineh zu verfolgen und auch Lula hat seine Position gestärkt. Unser Aufruf zeigt Wirkung!

Bis jetzt ist die Antwort Irans nur ein verändertes Todesurteil. Internationaler Druck hat sie vor der Steinigung wegen Ehebruchs bewahrt, doch der Plan ist nun sie für Mord an ihrem Ehemann zu hängen - eine Anklage die bereits vor 4 jahren fallen gelassen worden ist. Letzte Woche wurde ein undeutliches und kaum verständliches Geständnis von Sakineh im iranischen Fersehen übertragen. Laut ihrem Anwalt ist es durch 2 Tage Folter erzwungen.

So schlimm diese Situation auch aussieht: die Tatsache, dass das Regime den Fall sogar über das nationale Fernsehen behandelt, zeigt was für einen Nachhall unser Ruf nach Gerechtigkeit erzeugt hat. Wir wissen, dass der Druck Wirkung zeigt: gerade letzte Woche has das Regime rasch zwei richterliche Nachprüfungen durchgeführt und das Steinigungsurteil einer 25- und einer 19-jährigen Frau in Hängen und Peitschenhiebe umgewandelt. Während die Meinung der iranischen Bevölkerung von der Propaganda beeinflusst sein mag, weiß die Regierung nun ohne Zweifel, dass sie ihre zwei wichtigsten verbliebenen Beziehungen zur Türkei und zu Brasilien gefährdet, wenn sie Sakineh die Gerechtigkeit verweigern.

Sakinehs gesamte Anklage ist in allen Belangen ein Hohn auf die Justiz, selbst für den Iran. Wenn wir den Druck aufrecht erhalten, besteht noch immer die Chance das Urteil aufzuheben. Der Gerichtshof trifft voraussichtlich am kommenden Mittwoch die Entscheidung, ob die Anklage wegen Mordes aufrechterhalten werden soll. Dass es sich hierbei um eine politische Entscheidung handelt, besteht kein Zweifel.

Lasst uns aus allen Ecken der Erde die iranischen Botschaften mit Telefonanrufen überhäufen, auf die Anrufbeantworter sprechen oder sogar Besuchen. Sie melden all diese Kontakte nach Teheran und dort wird man einen Eindruck von der globalen Anteilnahme bekommen. Das iranische Regime behauptet, die Kampagne für Sakineh sei ein Kreuzzug des Westens, doch Avaaz hat seine Mitglieder überall -- zeigen wir ihnen, dass wir keinen Kreuzzug gegen den Iran führen wollen, sondern eine weltweite Kampagne für die Gerechtigkeit. Unter diesem Aufruf finden Sie eine Liste von Telefonnummern für die iranischen Botschaften in den verschiedensten Ländern. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für diesen wichtigen Anruf.

Gemeinsam haben wir dazu beigetragen, dass Sakineh kein stilles Opfer einer unmenschlichen Bestrafung, sondern zum Symbol im Kampf für die Gerechtigkeit geworden ist, mit dem selbst die mächtigsten im Iran sich auseinandersetzen müssen. Die Aussichten stehen für Sakineh noch immer schlecht, doch oft besitzt die Hoffnung ihre größte Kraft im dunkelsten Moment. Wir haben die Petition unterzeichnet und für die Anzeigenkampagne gespendet. Lasst uns nun zu den Telefonen greifen. Die Nummern sind unten zu finden.

Hoffnungsvoll,

Ricken, Paula, Graziela, Pascal, Emma, Rewan, Ben, Alice und das gesamte Avaaz-Team.

Hier ist die Liste der Nummern (alternative Nummern in Klammern):

Australien (02) 62907000
Belgien: 02 762 3745 (762 3771)
Brasilien: 61-3242-5733 / 5124 / 5874 / 5915
Kanada: 613- 235 4726
Dänemark: 01 60071
Deutschland: 030 84353399
Finnland: 9 6845391
Frankreich: 1- 4069 7971 (4069 7914 / 4069 7916 / 4069 7966 / 4069 7900)
Griechenland: 2106741436
Indien: 11 332 9600 (332 9601 / 332 9602 / 332 0491)
Irland: 1 188 5881 (1-288 0252 / 1-288 2967)
Italien: 06 86328485 / 86328486
Japan: 3-3446-8011
Mexiko: 55 9172 2699
Neuseeland: 4 386 2976
Norwegen: 22 552 409
Österreich: 01 712 2650
Portugal: 21 304 1850
Südafrika:12 342 5881
Spanien: 91 345 01 12 (91 345 01 16 / 91 345 06 52)
Schweden: 8 765 0829 (765 3174 / 767 7929)
Schweiz:031 351 08 01 (351 08 02)
Türkei: 312 468 2821
Großbritannien: 020 7 225 3000
USA: 202 965-4990

Wenn Ihr Land nicht in der Liste auftaucht, oder Probleme mit den obigen Nummern haben, finden Sie hier eine komplette Liste mit allen nötigen Kontaktinformationen (Tel, Fax, E-Mail und Adresse): http://www.iranchamber.com/embassy/iran_embassy.php

Falls niemand abnehmen sollte, bitte nicht verzweifeln! Das bedeutet ganz einfach, dass unsere Nachricht angekommen ist- Lassen Sie einfach klingeln...

Sollten Sie unsicher sein, was Sie sagen sollen, keine Angst, der Anruf an sich ist das wichtigste. Generell, sind diese 3 einfachen Punkte erwähnenswert:

1. Sie sind erleichtert, dass der Iran die Verurteilung zu Steinigung wegen Ehebruchs zurückgezogen hat und fordern ein Verbot von Steinigungen in ganz Iran.
2. Sie sind besorgt, dass Sakineh kein gerechtes Verfahren in der Anschuldigung des Mordes bekommen hat, besonders weil es schon einmal abgewiesen worden ist. Sie rufen an, um die iranischen Behörden zur Freilassung von Sakineh aufzufordern.
3. Sie ermutigen die Regierung ein Beispiel zu setzen, indem nicht nur dieser Fall, sondern auch andere Fälle, fair und rechtsstaatlich behandelt werden. Zudem soll sichergestellt werden, dass unter iranischem Gesetz niemand wegen Ehebruchs hingerichtet werden kann, sei es durch Steinigung, oder durch andere Formen der Todesstrafe.



Avaaz.org ist ein 5,5 Millionen Menschen umfassendes, weltweites Kampagnennetzwerk das sich zum Ziel gesetzt hat, den Einfluss der Ansichten und Wertvorstellungen aller Menschen auf wichtige globale Entscheidungen durchzusetzen. ("Avaaz" bedeutet "Stimme" oder "Lied" in vielen Sprachen) Avaaz Mitglieder gibt es in jeder Nation der Erde; unser Team verteilt sich über 13 Länder und 4 Kontinente und arbeitet in 14 verschiedenen Sprachen. Erfahren Sie hier etwas über einige der größten Aktionen von Avaaz hier, oder folgen Sie uns auf Facebook oder Twitter.

ausgestrahlt-Newsletter: Gemeinsam gegen Atomenergie




Info- und Ankündigungsliste von .ausgestrahlt
Gemeinsam gegen Atomenergie
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.ausgestrahlt-Newsletter
30. Juli 2010
es schreibt: Matthias Weyland

Lesen, Handeln und Weiterschicken!

Liebe Freundinnen und Freunde,

Sommerloch? Nicht für uns. Denn während die Atomkraft auch diese Tage immer wieder für negative Schlagzeilen sorgt – etwa mit seit Jahren ungewarteten Reaktordruckbehältern - sind die Vorbereitungen für die Anti-Atom-Demos im Herbst im vollen Gange. Jetzt braucht es überall Anti-Atom-Bewegte, die mithelfen, die Großdemo am 18. September im Berlin wie auch die Proteste anlässlich des Atommülltransportes im November kräftig zu bewerben. Am besten vor möglicherweise noch anstehenden Sommerferien. Und falls die Ferienplanung noch nicht steht - nicht so schlimm! Denn gegen Langeweile gibt es hier im Newsletter ein paar Ideen.

Mehr Sommer wünscht
Matthias Weyland (für das ganze .ausgestrahlt-Team)


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Inhalt
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1. Atomkraft - Schluss jetzt! Für den 18.9 mobilisieren
2. Unterstütze die Demo am 18.9. mit einer Spende
3. Großplakate für Merkel und Co. -  noch bis zum 8. August buchen
4. Letzter Aufruf: Anti-Atom-Camp im Wendland
5. Einmal im Leben Atomkraft-Fan spielen
6. Atom-Meldungen und Anti-Atom-Stimmung in Funk und Fernsehen


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1. Atomkraft - Schluss jetzt! Für den 18.9 mobilisieren
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Material bestellen und Verteilen!
Plakate, Flugblätter, Aufkleber und vieles mehr mit dem Motiv "Atomkraft: Schluss jetzt" - kostenlos bestellen und für die Demo am 18.9 mobilisieren. Oder MitfahrerInnen nach Berlin mit Bonbons, Fahnen,Klebeband oder Luftballons mit der Anti-AKW-Sonne werben: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/anti-atom-demo/mobilisieren/material.html

Aus Deiner Stadt zur Demo nach Berlin!
Organisiere einen Bus aus Deinem Ort zur Großdemonstration am 18. September! Wir helfen Dir dabei. Alle Fragen, Antworten, Tipps undAdressen rund um die Busorganisation haben wir für Dich zusammengestellt:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/anti-atom-demo/bus.html

Mobil machen und regionale Bündnisse aktivieren!
Bring Deine Bekannten mit nach Berlin, verteile Flugblätter oder (re)aktiviere Anti-Atom-Bündnisse von vergangenen Aktionen, der September-Demo 2009 oder den Protesten vom April 2010! Hier findest Du Aktionstipps, Unterstützung und Kontakte zu Anti-Atom-FreundInnen aus Deiner Region. http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/anti-atom-demo/mobilisieren.html

Abgesang auf die Atomenergie: Chöre gegen Atomkraft gesucht! Wir rufen kleine und große Chöre aus dem ganzen Land und aller Stilrichtungen dazu auf, sich lautstark an der Demonstration am 18.9. in Berlin zu beteiligen. Die Idee: Wenn die Umzingelung rund um das Regierungsviertel steht, wird überall gegen die Atompolitik der Regierungangesungen! http://www.ausgestrahlt.de/abgesang


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2. Unterstütze die Demo am 18.9. mit einer Spende
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Die Großdemonstration im September in Berlin ist schon das zweite riesige Protest-Ereignis, das wir in diesem Jahr organisieren wollen. Seit der Menschenkette im Frühjahr reißt der Protest gegen die Atompläne der Bundesregierung nicht mehr ab. Im Herbst, wenn die Regierung über ihr Energiekonzept und über die Zukunft der Atomenergie entscheiden will, wollen wir mit der Demonstration in Berlin noch einmal richtig Druck auf die Politik machen. Für die Organisation und die Mobilisierung für die Demo sind wir auf Spenden angewiesen. Bitte hilf jetzt mit deiner Spende: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/anti-atom-demo/spenden.html


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3. Großplakate für Merkel und Co. -  noch bis zum 8. August buchen
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Die erste Runde Großplakate wurde erfolgreich gebucht. Vom 10. bis zum 19. August werden bundesweit über 60 Plakate unübersehbar verkünden: Schwarz-Gelb macht nur Müll. Allen UnterstützerInnen ein riesiges Dankeschön! Ob auch Deine Stadt schon dabei ist, kannst Du hier sehen: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/schwarz-gelb/plakate/standorte.html

Jetzt geht es darum, dass für den Zeitraum vom 20. bis zum 30. August ähnlich erfolgreich Großflächenplakate aufgehängt werden können. Denn kurz darauf möchte die Bundesregierung das geplante Energiekonzept verkünden.

Außerdem gilt es kurz vor der Demo am 18.9 noch einmal kräftig zu mobilisieren. Wenn Du kannst, spende auch Du, ggf. gemeinsam mit ein paar FreundInnen, für ein Großflächenplakat. Ob vor Merkels Haustür im Berliner Regierungsviertel oder in Deiner Stadt. Bis zum 8. August sind sie hier zu buchen: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/schwarz-gelb/plakate.html


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4. Letzter Aufruf: Anti-Atom-Camp im Wendland
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Wir hatten es bereits angekündigt, das Anti-Atom-Sommercamp, das vom 7.-15. August stattfindet. Hier der letzte Aufruf für alle Kurzentschlossenen. Denn das Wendland ist auch im Sommer schön - es müssen nicht immer novemberhafte Minusgrade sein! Nur zwei Kilometer vom geplanten Endlagerbergwerk und von dem Atomanlagen in Gorleben bietet das Camp sowohl inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema Atomkraft als auch die Gelegenheit, Aktive und die Gegend kennen zu lernen und Aktionstrainings mitzumachen. Mehr dazu unter:
http://www.anti-atom-camp.de

Das Camp bietet somit auch beste Voraussetzungen für alle, die immer schon einmal dem Protest Widerstand folgen lassen wollten! Zum Beispiel im November nach der Auftaktdemo (voraussichtlich 6. oder 13.11) in Dannenberg, wenn die Proteste anlässlich der Atommülltransporte nach Gorleben anstehen: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/castor-2010.html


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5. Einmal im Leben Atomkraft-Fan spielen
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Das Anti-Atom-Camp ist zu weit weg? Die Sommerferien sind schon vorbei?

Nur wenig Zeit? Einfach am Wochenende oder zum Feierabend den Anzug aus dem Schrank holen und endlich mal Atomkraft-Fan spielen! Verkleide dich als schwarz-gelber Atom-Sympathisant und bring den Atommüll unter die Leute. Mit Merkel-Maske oder als freundlicher Mitarbeiter deiner CDU-Ortsgruppe kannst du vielleicht ein paar verantwortungsvolle BürgerInnen überreden, zu der Lösung des schwarz-gelben Atomproblems beizutragen. Und falls es bei dir schon eine Aktion gegeben hat: Schicke uns Bilder und einen kurzen Bericht! Mehr Infos:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/schwarz-gelb/aktion.html

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6. Kurzmeldungen & Anti-Atom-Stimmung in Funk und Fernsehen
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Die Negativschlagzeilen zur Atomkraft reißen nicht ab. So berichteten etliche Medien Anfang der Woche über das Ergebnis einer parlamentarischen Anfrage, nach der sich die Kosten der Beseitigung alter Reaktoren und atomarer Forschungsanlagen auf mindestens 10,6 Milliarden Euro summieren. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,708483,00.html

In den vergangenen Tagen zeigten gleich zwei Fernsehbeiträge neue und altbekannte Lug- und Truggeschichten rund um die Atomenergie, die äußerst empfehlenswert sind.  Die Sendung "Frontal 21": Der große Bluff - Die falschen Versprechen der Atompolitik widmete sich spannend den politischen und ökonomischen Verflechtungen der Betreiber und dem Zukunftsszenario
Atomkraft:
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,8078996,00.html

Der Beitrag "Kontraste": Atomkraft – Laufzeitverlängerung trotz Sicherheitsdefiziten" geht auf Probleme mit dem TÜV ein und zeigt: An mindestens einem deutschen Atomkraftwerk wurden die Reaktordruckbehälter seit Jahrzehnten nicht ausreichend kontrolliert.
http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste_vom_15_0/atomkraft___laufzeitverlaengerung.html

...quer durch alle Checkpoints ans Meer - ein couragierter Tagesausflug


Hallo, Ihr Lieben, diese mutige und ermutigende Geschichte muß ich Euch
weiterleiten.Shalom-Salam!

Inge Ammon


Guten Tag allerseits,

in Israel haben sich zwölf mutige israelische Frauen zusammengetan und
entschlossen  und  couragiert  ein  Zeichen  gesetzt. Sie haben in der Westbank  gleich viele Palästinenserinnen, ein Baby und drei Kinder in ihre Autos gesetzt und sind mit ihnen quer durch alle Checkpoints ans Meer gefahren. Dafür können sie von den israelischen Behörden belangt werden.

Dies  ist  der Bruch einer weniger bekannten ungerechten Blockade, die Israel über die Palästinenser/innen verhängt hat.

Die   "Jüdische   Stimme",   die  deutsche  Sektion  der  europaweiten pazifistischen  Organisation  EJJP  ("Jüdische  Stimme  für  gerechten Frieden  in  Nahost",  "European Jews for a Just Peace") bittet darum, den Bericht  über  diesen  mutigen Tagesausflug weiter zu verbreiten, einer
Bitte, der ich gerne für das Friedensforum Düsseldorf nachkomme.

Ins  Deutsche  übersetzt hat ihn übrigens Ellen Rohlfs, die vielen als exzellente  Übersetzerin  u.a.  der  Werke  Uri  Avnerys  bekannt sein dürfte.

Die Site der EJJP Deutschland: http://www.juedische-stimme.de/

Nun also die Geschichte der zwölf Frauen aus Israel:

* * * * *

Wir gehorchen nicht

In den Fußstapfen von Ilana Hammerman, Anfang August

Am  Freitag  den 23.Juli 2010 machte ein Dutzend jüdischer Frauen, ein Dutzend  palästinensischer  Frauen, ein Baby und drei palästinensische Kinder  in  sechs  privaten  PKWs  einen Ausflug von der Westbank. Wir überquerten   etliche   Checkpoints  und  fuhren  in  die  israelische Küstenebene  und  fuhren  auch  durch Tel Aviv und Jaffa. Wir waren in einem
Restaurant,  schwammen  im  Meer  und  spielten  am Strand. Wir endeten unsern Tag in Jerusalem. Die meisten unserer palästinensischen Gäste hatten noch nie das Meer gesehen. Die meisten hatten noch nie in ihrem  Leben  an ihren  heiligen  Stätten  gebetet.  Sie sahen voller Sehnsucht von der Höhe
des Skopusberges hinüber …

Keiner  unserer  Gäste  hatte einen Passierschein von den israelischen Behörden. Wir verkünden dies hier öffentlich, dass wir absichtlich das Eintritts-Gesetz nach Israel verletzt haben.

Wir  taten  dies  in  den  Fußstapfen von Ilana Hammerman, nachdem der Staat mit der Polizei eine Klage gegen sie eingereicht hat. Sie hatte am  7.  Mai einen Artikel in Haaretz veröffentlich und dort von einer ähnlichen Exkursion berichtet.

Wir  können  der  Rechtmäßigkeit  des  „Eintrittsgesetzes nach Israel“ nicht zustimmen,  das  jedem Israeli und jedem Juden erlaubt, sich in allen Regionen  zwischen  Mittelmeer  und dem Jordan frei zu bewegen, während  es den  Palästinensern dieses Recht verweigert. Es ist ihnen nicht  erlaubt, innerhalb  der besetzten Gebiete sich frei zu bewegen und  auch  nicht  in
den  Städten  jenseits der Grünen Linie, wo ihre Familien, ihr Volk und ihre Traditionen tief verwurzelt sind.

Sie und wir, gewöhnliche Bürger, vollführten diesen Schritt mit klarer und entschlossener  Haltung.  Auf diese Weise waren wir privilegiert, eines  der schönsten und aufregendsten Tage unseres Lebens zu erleben, uns  mit unseren  tapferen  palästinensischen Nachbarn zu treffen und anzufreunden
und zusammen mit ihnen freie Frauen zu sein – wenigstens einen Tag lang.

Wir  nahmen keine „Terroristen“ oder Feinde mit, sondern Menschen. Die Behörden  trennen uns von diesen Frauen mit Zäunen und Straßensperren, Gesetzen  und  Regeln.  Oft  wird  behauptet, dies geschehe um unserer Sicherheit  willen. Tatsächlich sind die Barrieren nur dafür bestimmt, die   gegenseitige   Feindseligkeit   und   die   Kontrolle  des  nach
internationalen  Konventionen  und  den  Werten  von Gerechtigkeit und Humanität illegal genommenen palästinensischen Landes zu verewigen.

Nicht  wir  verletzen  das  Gesetz – der Staat Israel verletzt es seit Jahrzehnten.  Nicht  wir  – Frauen mit einem demokratischen Gewissen – haben (das  Gesetz,  die  Grenze)  überschritten  –  der Staat Israel überschreitet ( die Grenzen …) und schleudert uns alle in die Leere.

Henry  David  Thoreau  schrieb  in  seinem  berühmten Aufsatz „Ziviler Ungehorsam“ (1845) :

„  wenn  ein  Sechstel  einer  Bevölkerung  einer Nation, die ein Refugium der Freiheit sein will, Sklaven sind und ein ganzes Land ungerechterweise  überrennt  und  durch eine fremde Armee erobert und  einem  Militärgesetz unterwirft, dann denke ich, ist es  für ehrenhafte  Männer (und Frauen) nicht zu früh, zu rebellieren und zu  revoltieren.  Was  diese Pflicht  noch dringender macht,  ist die  Tatsache,  dass  das überrannte Land nicht das unsrige ist, aber die eingefallene Armee unsere Armee ist. .“

Hört  auf  diese Worte und seht wie sehr sie unsere Situation hier und jetzt beschreiben – und das tun, was wir getan haben.

Hier die Namen der 12 tapferen Frauen:

Ilana  Hammerman,  Nitza  Aminov, Irit Gal, Jerusalem; Annelien Kisch, Ronit Marian-Kadishai, Ramat Hasharon; Esti Tsal, Jaffa; Daphne Banai, Klil Zisapel,  OfraYeshua-Lyth,  Ruti  Kantor,Tel Aviv; Michal Pundac Sagie,
Herzlia; Roni Eilath, Kvar Sava.

(dt. Ellen Rohlfs)

* * * * *

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kuhlmann
für
Friedensforum Düsseldorf
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